Die faszinierende
Welt der Tapisserien
Die große Herbstausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien widmet sich monumentalen Tapisserien.
Im Auftrag von Papst Leo X. schuf der bedeutende Maler Raffaello Sanzio da Urbino, gen. Raffael (1483–1520), die berühmte Serie mit Darstellungen des Lebens und der Wundertaten der Apostel Petrus und Paulus für die Sixtinische Kapelle in Rom.
Er setzte damit wesentliche Impulse für die flämische Tapisserie-Kunst.
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Zu den faszinierenden Highlights der Schau zählen neben einzigartigen Werken der Renaissance in „Gold & Seide“ u. a. Tapisserien mit Darstellungen der sieben Todsünden nach Entwürfen des bedeutenden Tapisserie-Designers Pieter Coecke van Aelst (1502–1550).
Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket für Raffael. Gold & Seide und lassen Sie sich von der Schönheit der Meisterwerke und dem künstlerischen Erbe der Renaissance inspirieren.

Der Tod des Ananias (editio princeps)
Serientitel: Darstellungen des Lebens und der Wundertaten der Apostel Petrus und Paulus
Entwurf: Raffaello Sanzio da Urbino (Urbino 1483–1520 Rom) und Werkstatt, um 1515/16
Hergestellt unter Pieter Coecke van Aelst, Brüssel, vor 1521
Wolle, Seide, Edelmetallfäden; H. 488 cm, B. 631 cm
Vatikanstadt, Musei Vaticani, Inv.-Nr. 43870
Tapisserien für
Papst Leo X.
Im 16. Jahrhundert sollte Brüssel zur Hochburg der Tapisserie-Produktion avancieren. Hier hatte sich auch ein eigenständiger niederländisch-flämischer Stil manifestiert.
Tapisserie
Das Wort Tapisserie lässt sich vom griechischen τάπης und dem lateinischen tapetum (Teppich, Decke, Wandteppich, Tapete) herleiten.
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Zur Herstellung werden Kettfäden in einem Webstuhl gespannt und im rechten Winkel hierzu farbige Schussfäden mit der Hand eingeführt. Sie werden nur an jenen Stellen eingesetzt, wo sie gemäß einer Vorlage benötigt werden. Die Wirkerei ist selbsttragend: Erst durch das einer Mustervorlage folgende Zusammenführen von Kett- und Schussfäden entsteht ein festes textiles Gewebe.
Als wesentlicher Impuls für die Entwicklung erwies sich ein Auftrag des Medicipapstes Leo X. (1475–1521).
Er gab 1515 beim italienischen Maler Raffael die Entwürfe für eine zehn Tapisserien umfassende Serie mit einem biblischen Thema in Auftrag: Darstellungen des Lebens und der Wundertaten der Apostel Petrus und Paulus.
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Sie waren als inhaltliche Ergänzung und Schmuck der unteren Wandzone der Sixtinischen Kapelle im vatikanischen Palast in Rom bestimmt; hergestellt wurden sie allerdings in Brüssel.

Papst Leo X. (Giovanni de’ Medici, reg. 1513–1521)
Gegenseite: Pax, Iustitia und Abundantia
Ab 1521
Bronze (Guss)
Kunsthistorisches Museum Wien, Münzkabinett, Inv.-Nr. 5071bβ


Descrizione delle immagini dipinte da Raffaelle d’Urbino nel Palazzo Vaticano, e nella Farnesina alla Lungara
Giovanni Pietro Bellori (Rom 1613–1696 Rom)
Mit Lebensbeschreibung des Raffael von Giorgio Vasari
Rom, 1751
Kunsthistorisches Museum Wien, Bibliothek, Inv.-Nr. 110.912
Giorgio Vasari:
Künstler und Biograf
Giorgio Vasari (1511–1574) war ein italienischer Künstler und Biograf. Als sein Hauptwerk gelten die 1550 erstmals im Druck erschienenen Viten zahlreicher italienischer Maler, Bildhauer und Architekten, die er Cosimo I. de’ Medici widmete. Vasari sind wichtige Informationen über das Leben Raffaels zu verdanken sowie Kommentare zu dessen Arbeiten:
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„Dieses Werk [gemeint ist die Apostelserie] wurde auf so wundersame Weise ausgeführt, daß der Anblick Verwunderung hervorruft und man versucht, zu verstehen, wie es möglich sein kann, die Haare und die Bärte [solchermaßen] gewebt darzustellen und mit dem Faden dem Fleisch Weichheit zu geben. Das Werk erscheint eher als ein Wunder denn als das Werk eines Menschen, weil es in ihm Wasser, Tiere, Häuser gibt, die so gut gemacht sind, daß sie nicht wie gewebt erscheinen, sondern eigentlich eher wie mit dem Pinsel gemalt.“
Giorgio Vasari (1511–1574)
Der Weg zum finalen
Tapisserie-Entwurf
Raffael begann die Arbeiten an der Apostelserie wohl mit dem Entwurf für den Wunderbaren Fischzug.
Mehrere Zeichnungen belegen die Entwicklung der Komposition, die eine grundlegende Veränderung erfahren hat: Nachdem der Fischzug zunächst im Hintergrund positioniert war, rückt der Künstler das Sujet schließlich in den Bildvordergrund. In dieser Zeichnung Raffaels kniet Petrus anlässlich des reichen Fischfangs vor Christus nieder; hinter ihm steht Andreas angesichts des Wunders mit raumgreifender Geste.




Der wunderbare Fischzug mit Volksmenge im Vordergrund (Ausschnitt; gespiegelt)
Raffaello Sanzio da Urbino (Urbino 1483–1520 Rom)
Um 1515
Feder in Braun über Vorzeichnung in schwarzem Stift, braun laviert, weiß gehöht; H. 22,9 cm, B. 32,7 cm
Wien, Albertina, Inv.-Nr. 192r
Der wunderbare Fischzug (Ausschnitt)
Serientitel: Szenen aus der Apostelgeschichte
Entwurf: Raffaello Sanzio da Urbino (Urbino 1483–1520 Rom) und Werkstatt, um 1515/16
Hergestellt unter Jakob I. Geubels († vor 1605), Brüssel, um 1600
Wolle, Seide; H. 413 cm, B. 408 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer, Inv.-Nr. T CIII/1

Der wunderbare Fischzug
Serientitel: Szenen aus der Apostelgeschichte
Entwurf: Raffaello Sanzio da Urbino (Urbino 1483–1520 Rom) und Werkstatt, um 1515/16
Hergestellt unter Jakob I. Geubels († vor 1605), Brüssel, um 1600
Wolle, Seide; H. 413 cm, B. 408 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer, Inv.-Nr. T CIII/1
Eine der erfolgreichsten
Tapisserie-Serien
Keine Tapisserie-Serie ist so häufig kopiert worden wie die Apostelserie nach Entwürfen Raffaels. Nahezu fünfzig Editionen sind im Laufe der Jahrhunderte in flämischen, englischen und französischen Manufakturen entstanden.
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Zu ihnen gehören in Wien erhaltene, um 1600 in Brüssel angefertigte Tapisserien, denen Kopien der Raffaelschen Kartons zugrunde lagen, die teilweise verkleinert wurden.
Karton
Die Herstellung von Tapisserien ist in drei Arbeitsschritte unterteilt.
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Zunächst wurde von einem Künstler ein Entwurf (petit patron) angefertigt, der von einem oder mehreren Spezialisten in einen original großen Karton (grand patron) überführt wurde. Die Kartons dienten den Wirkern als Basis für ihre Arbeit, wobei ihre Kunstfertigkeit maßgeblich das Aussehen und die Güte des Wandbehangs beeinflusste.
Werkstattmitarbeiter
Giovanni da Udine
In die Entwicklung und Ausarbeitung der Entwürfe und Kartons für die Apostelserie haben sich die Mitarbeiter in Raffaels Werkstatt bisweilen mit großer Eigenständigkeit eingebracht.
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Das Giovanni da Udine zugeschriebene Blatt mit Kranichen und Adlern ist eine vorbereitende Studie für die im Vordergrund des Wunderbaren Fischzugs platzierten Vögel. Raffael hat den Künstler nicht zuletzt aufgrund solcher nach der Natur gefertigten Tierdarstellungen sehr geschätzt.

Studienblatt mit Kranichen und Adlern sowie einer Verkündigungsszene
Giovanni da Udine (1487–1564), zugeschrieben
Um 1515
Feder, Tinte, Wasserfarbe, Unterzeichnung in schwarzer Kreide; H. 31,8 cm, B. 41,8 cm
Wien, Albertina, Inv.-Nr. 48641r








Antikenrezeption
Raffael zeigte sich nachhaltig beeindruckt vom Fund einiger Marmorskulpturen des sogenannten Kleinen Attalischen Weihgeschenks 1514 in Rom im Bereich des antiken Marsfeldes. Diese können auf griechisch-hellenistische Bronzen zurückgeführt werden. Der Künstler zitiert die raumgreifenden Posen einiger Skulpturen dieser Figurengruppe in seiner Tapisserie Der Tod des Ananias.
Sterbender Gallier des sogenannten Kleinen Attalischen Weihgeschenks
19. Jahrhundert
Nach einer Marmorskulptur des 2. Jahrhunderts n. Chr., nach einem hellenistischen Original Gips
Universität Göttingen, Archäologisches Institut und Sammlung der Gipsabgüsse, Inv.- Nr. A 440
Der Tod des Ananias (editio princeps)
Serientitel: Darstellungen des Lebens und der Wundertaten der Apostel Petrus und Paulus
Entwurf: Raffaello Sanzio da Urbino (Urbino 1483–1520 Rom) und Werkstatt, um 1515/16
Hergestellt unter Pieter Coecke van Aelst, Brüssel, vor 1521
Wolle, Seide, Edelmetallfäden; H. 488 cm, B. 631 cm
Vatikanstadt, Musei Vaticani, Inv.-Nr. 43870
Inspiration Raffael
Die flämische Tapisserie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
Die Charakteristika der Apostelserie Raffaels sollten die in Flandern im Tapisserie-Design tätigen Künstler, allen voran Barend van Orley (1488–1541), nachhaltig prägen. Van Orley war bereits früh in seiner Karriere in spektakuläre Tapisserie-Projekte involviert.
Zu seinen wichtigsten Nachfolgern gehörten Pieter Coecke van Aelst (1502–1550) und Michiel Coxcie (um 1499–1592), die mit großem Selbstverständnis die Innovationen Raffaels sowie van Orleys fortführten.
Auf Coecke van Aelst gehen einige der beeindruckenden Tapisserien des Kunsthistorischen Museums zurück.
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Unter ihnen findet sich eine Serie mit Darstellungen der sieben Todsünden, deren heroische Figuren nach dem Vorbild Raffaels eindrucksvoll die Folgen der Sünden erzählen. Die Protagonisten agieren in einem perspektivisch überzeugenden landschaftlichen Umfeld in einem Triumphzug.

Die Trägheit (Acedia)
Serientitel: Die sieben Todsünden
Entwurf: Pieter Coecke van Aelst (Aalst 1502–1550 Brüssel), um 1533/34
Hergestellt unter Willem de Pannemaker (um 1510–1581), Brüssel, um 1548/49
Wolle, Seide, Edelmetallfäden
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer, Inv.-Nr. T XXXV/5
Die personifizierte Trägheit sitzt auf ihrem von zwei lustlosen Eseln gezogenen Triumphwagen, der bereits einige ihrer Opfer überrollt.
Angeführt wird der Tross von Somnus, dem Schlaf, dessen Fahne eine Schnecke ziert.
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Die beiden monumentalen Figuren eines älteren und eines jüngeren Mannes im Bildvordergrund könnten Alexander den Großen und seinen Lehrer Aristoteles darstellen, welcher den jungen makedonischen Prinzen vor einem von Faulheit und Hemmungslosigkeit geprägten Leben bewahrte.
Faszination Raffael
Überführung seiner Fresken in Tapisserien
Von der über die Jahrhunderte währenden Faszination der Werke Raffaels gibt der Umstand Zeugnis, dass seine Fresken im Vatikanischen Palast im 17. Jahrhundert maßstabgetreu kopiert wurden, um anschließend in Tapisserien reproduziert zu werden.

Die Schule von Athen
Serientitel: Tapisserien nach Fresken Raffaels im Vatikan
Entwurf: Raffaello Sanzio da Urbino (Urbino 1483–1520 Rom), 1509/11
Hergestellt unter Pierre-François Cozette (1714–1801) und Michel Audran (1701–1771) in der Manufacture Royale des Gobelins, Paris, 1765–1771
Wolle, Seide; H. 459 cm, B. 790 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer, Inv.-Nr. T XIII/2
Hier diente Raffaels populäres Fresko Die Schule von Athen aus der Stanza della Segnatura als Vorlage. Der komplexe Bildinhalt ist der philosophischen Geisteshaltung des antiken Griechenlands sowie den artes liberales, den sieben freien Künsten, gewidmet. Im Zentrum stehen der Philosoph Platon und der Universalgelehrte Aristoteles, während am vorderen linken Bildrand, mit Bacchuskranz bekrönt, der griechische Philosoph Epikur in ein Buch schreibt.
Vermittlung
und Programm
Rahmenprogramm
Überblicksführungen
Termine:
Di, 15 Uhr
Mi, 11 Uhr
Do, 18 Uhr
Fr, 11 Uhr
Sa + So, 11 & 16 Uhr
Treffpunkt: Eingangsbereich Kunsthistorisches Museum Wien
Dauer: ca. 60 Min
Kosten: € 6
limitierte Teilnehmer*innenanzahl
Spezialführungen
Treffpunkt: Eingangsbereich Kunsthistorisches Museum Wien
Dauer: ca. 60 Min
limitierte Teilnehmer*innenanzahl
Fr, 22. Dez | Feste feiern, wie sie fallen. Kunst und Repräsentation zu besonderen Anlässen Sophie Führer |
Führungen auf Englisch
Termine:
3. / 17. Dez,
7. / 14. Jan
Jeweils 15 Uhr
Treffpunkt: Eingangsbereich Kunsthistorisches Museum Wien
Dauer: ca. 60 Min
Kosten: € 6
limitierte Teilnehmer*innenanzahl
findet in englischer Sprache statt
Workshop
Tapisserie im kleinen Stil
2-tägiger Workshop
Lust, ein kleines textiles Wandbild zu gestalten? Zu erwarten sind: hochwertige Materialien, (ent-)spannende Stunden am Webrahmen und viele Tipps, wie die Reise vom Entwurf zum fertigen Kunstobjekt gelingt. Entdecken Sie gemeinsam mit Gundula Hickisch die Kunst des Bildwebens für sich und erfahren Sie mit Ihren eigenen Händen, wie eine Tapisserie entsteht.
Termine
1. Kurstermin:
Fr, 8. Dez., 10-18 Uhr &
Sa, 9. Dez. 10-14 Uhr
2. Kurstermin:
Fr, 5. Jan., 10-18 Uhr &
Sa, 6. Jan. 10-14 Uhr
Treffpunkt: Atelier Kunsthistorisches Museum
Kosten: € 290
limitierte Teilnehmer*innenzahl
Nichts dabei?
Buchen Sie Ihre ganz private Führung unter
kunstvermittlung@khm.at,
T +43 1 52524 5202 (MO-FR 9-12 Uhr).
Barrierefreie Angebote
Freitag ist Barriere*FREI*Tag: Im Dezember finden die inklusiven Führungen in der Sonderausstellung Raffael. Gold & Seide statt.
Beginn: 15 Uhr
Dauer: ca. 60 Minuten
Treffpunkt: Eingangshalle des Kunsthistorischen Museums, nach der Ticketkontrolle
Eintritt und Teilnahme: kostenfrei
Anmeldung erwünscht:
T +43 1 525 24 5210 oder julia.haeussler@khm.at.
Freitag, 1.12.2023:
Tastführung
Freitag, 8.12.2023:
Führung in Gebärdensprache (mit Dolmetscher*in)
Freitag, 15.12.2023:
Führung in einfacher Sprache
Freitag, 22.12.2023:
Führung mit Menschen mit Demenz bzw. Vergesslichkeit und Begleiter*innen
Speziell für junge Besucher*innen
Kinder können die Ausstellung im Rahmen von Kinderführungen erkunden oder sich mit unserem eigens entwickelten Folder selbständig auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Tapisserien begeben. Für Schulkassen gibt es eigens entwickelte Vermittlungsprogramme.

Lerne Bo, das Werkstattmonster, kennen!
Unser Werkstattmonster Bo hat sich in einem der Wandteppiche in der Ausstellung versteckt.
Bo erwartet dich im Museum, um dir einige spannende Dinge zu erzählen. Hier kannst du Bo bereits vor deinem Besuch in der Ausstellung ein wenig kennenlernen!

In der Ausstellung
Schnapp dir unseren kostenfreien Kinderfolder für junge Besucher*innen von 6 bis 10 Jahren und entdecke die Ausstellung auf eigene Faust!

Für zu Hause
Möchtest du auch ein Monster weben? Hier siehst du, wie’s geht! Du benötigst dafür nur ein Stück Karton, bunte Wollreste und ganz viel Fantasie …

Name: | Bo |
Hier wohne und arbeite ich: | Werkstatt für Wandteppiche |
Das finde ich super: | Kinder, Streiche, Parties |
Das finde ich doof: | zu viele Regeln |
Das kann ich richtig gut: | durch Raum und Zeit reisen |
Meine Lieblingsfarbe: | Dunkelschwarz mit Glitzer |
Ich esse gerne: | Seidenfäden, Schnecken, Schokokuchen |
Vermittlungsprogramme für Schulklassen
Guter Stoff!
Upcycling mit den Alten Meister*innen
Atelierprogramm, 8–12 Jahre
Dauer: 90 Minuten
Kosten für das Atelierprogramm:
bis inkl. 13 Schüler*innen:
€ 58,50 pauschal
ab 14 Schüler*innen:
€ 117 pauschal
Die großen Säle des Kunsthistorischen Museums sind derzeit voll mit prächtigen Teppichen. Allerdings liegen sie nicht auf dem Boden, sondern hängen an der Wand. Diese Wandteppiche werden Tapisserien genannt und gehörten früher zu den kostbarsten Kunstwerken schlechthin.
Wie und warum wurden solche wertvollen Stoffe überhaupt hergestellt? Welche Botschaften ließen sich darüber mitteilen? Und welchen Wert haben Textilien heute für uns, in einer Welt, in der massenweise Fast Fashion produziert wird?
Diesen und anderen Fragen gehen wir in der Sonderausstellung Raffael. Gold & Seide und in der Gemäldegalerie nach. Am Ende experimentieren wir im Atelier mit der Technik des Visual Mending und schenken einem kaputten Kleidungsstück ein zweites Leben.
Sündhaft schön?
Große Botschaft – große Namen
Atelierprogramm, 13–18 Jahre
Dauer: 90 Minuten
Kosten für das Atelierprogramm:
bis inkl. 13 Schüler*innen:
€ 58,50 pauschal
ab 14 Schüler*innen:
€ 117 pauschal
Auch als Vermittlungsprogramm ohne Atelierteil buchbar:
Dauer: 50 Minuten
Kosten:
bis inkl. 13 Schüler*innen:
€ 39 pauschal
ab 14 Schüler*innen:
€ 3 pro Schüler*in
Sündhaft schön und monumental sind die von Raffael entworfenen Wandteppiche aus Gold und Seide! Aber riesige Wandteppiche waren nicht nur Dekoration für Innenräume. Mit ihnen konnten die Reichsten und Mächtigsten Image, Werte und Machtansprüche kommunizieren, denn diese Wandbehänge zierten nicht nur Paläste, sondern auch öffentliche Räume und an besonderen Tagen auch ganze Straßen. Umso besser, wenn man für die Entwürfe zu solchen Tapisserien einen berühmten Künstler dazu gewinnen konnte, denn große Namen machten schon immer Eindruck!
Welche Werte und Ideen wurden damals vermittelt? Was galt als erstrebenswertes Benehmen? Wie sieht die Imagepolitur der „Großen“ heute aus?
In der Sonderausstellung Raffael. Gold & Seide spielen die Todsünden eine Hauptrolle. Auf ihren Spuren stellen wir uns die Frage, welches Verhalten wir als problematisch oder gar toxisch empfinden. Sind die Grenzen da immer klar? Kann eine Sünde vielleicht auch eine Tugend sein und wann wird tugendhaftes Verhalten zum Problem für den Einzelnen, die Gesellschaft oder gar die Umwelt? In unserer kreativen Abschlussarbeit beschäftigen wir uns mit der Frage nach persönlichem Glück: Was schadet? Was tut gut? Mir selbst und meiner Umgebung.